Top Kaffeemühle: Unsere Weber Workshops EG-1
Unsere EG-1 (80mm Flat Burr Electric Grinder) von Weber Workshops ist angekommen und mittlerweile schon vier Wochen in Benutzung. Und wir sind begeistert vom durchdachten Design, der besonderen Optik und der hohen Qualität jedes einzelnen Bauteils.
Was hier so klingt, wie eine leichte Entscheidung, war in Wirklichkeit ein sehr langer Auswahl- und Rechercheprozess.
Doch fangen wir ganz von vorne an, nämlich bei unseren vorherigen Kaffeemühlen, um zu erklären, wie wir auf die EG-1 gekommen sind.
Unser Weg zur EG-1
Vor etwa 12 Jahren haben wir unsere erste Kaffeemühle gekauft, um unsere Kaffeebohnen frisch zu mahlen und aufzugießen. Zu diesem Zeitpunkt wollten wir umsteigen von der einfachen Kaffeemaschine auf besseren Filterkaffee.
Wir hatten damals mit einer Handmühle von Zassenhaus für ungefähr 80 Euro angefangen, waren aber wenig begeistert von Handhabung und Mahlgut. Deswegen haben diese Handmühle ziemlich schnell wieder abgegeben und sind dazu übergegangen, unseren Kaffee in der Rösterei mahlen zu lassen.
Wir hatten eine Rösterei in unserer Nachbarschaft und konnten dort relativ kleine Mengen Kaffee kaufen und direkt mahlen lassen. Hier leidet der Geschmack zwar schon nach wenigen Tagen, gleichzeitig ist das aber die einfachste Lösung für gutes Kaffeemehl, wenn du keine gute Kaffeemühle zuhause hast.
Je mehr wir uns mit Pour Over Kaffee beschäftigten, desto klarer wurde für uns aber, dass wir unseren Kaffee selbst einstellen und auf eine eigene richtig gute Kaffeemühle upgraden möchten.
Ein Upgrade der Kaffeemühle bedeutet grundsätzlich, dass die Kaffeemühle homogeneres Mahlgut produzieren kann. Während weniger hochwertige Mühlen sehr viele Fines und Boulders, also sehr feine und sehr grobe Kaffeepartikel, erzeugen, unterscheidet sich das Mahlgut aus hochwertigen Mühlen in der Größe der Kaffeeteilchen weniger stark.
Zum Zeitpunkt dieser Überlegungen war die Comandante-Handmühle gerade relativ frisch auf dem Markt und wir wollen nicht mehr mit einer Einsteiger-Mühle beginnen. Wir entschieden uns also für die Comandante C40 MK4.
Die Comandante gehört bis heute zu den besten Handmühlen für Filterkaffee und ist in vielen Specialty Cafés ein fester Bestandteil des Kaffee-Equipments für Pour Over. Aus unserer Sicht hat es keinen Sinn ergeben, eine weniger gute Handmühle für einen geringeren Preis zu kaufen, da das Preis-Leistungsverhältnis keiner Handmühle so gut ist, wie die der Comandante.
Die Kosten für eine Comandante liegen bei etwa 200 Euro. Wären wir nach dem Kauf eines Einstiegsmodells ab 50 Euro auf eine Handmühle im mittleren Preissegment umgestiegen, hätten wir nur geringe Verbesserungen erwarten können.
Die Comandante hingegen liefert ein sehr gutes, homogenes Mahlergebnis und ist darüber hinaus klein und handlich. Auch die Optik der Handmühle ist sehr ansprechend und mittlerweile gibt es zahlreiche Farb- und Holzkombinationen, aus denen man auswählen kann (unser aktueller Favorit: die neue Comandante C40 MK4 NITRO SNOW WHITE).
Der Preis für eine sehr gute Handmühle ist allerdings erst der Startpunkt für den Preis einer soliden elektrischen Kaffeemühle.
Anmerkung: unsere Recherchen zu preiswerten elektrischen Kaffeemühlen für Filterkaffee haben ergeben, dass wirklich gute und günstige Einstiegsmodelle nicht an jeder Ecke zu finden sind. Wir können nur ein Modell unter 200 Euro empfehlen.
Das zweitgünstigste Modell liegt danach schon bei etwa 350 Euro. Alle weiteren guten elektrischen Kaffeemühlen auf unserer Liste liegen bei über 500 Euro.
Den kompletten Artikel zu elektrischen Kaffeemühlen findest du hier.
Das macht den Umstieg von einer Handmühle auf eine elektrische Mühle etwas komplizierter. Denn in vielen Fällen kann der Umstieg von der Comandante auf eine elektrische Mühle ein Downgrade darstellen. Insbesondere dann, wenn du nicht viel Geld in die elektrische Variante investieren möchtest.
Nach ein paar Jahren der Handarbeit (das Mahlen mit einer Handmühle ist anstrengend, da im wahrsten Sinne des Wortes Handarbeit) haben wir unsere erste elektrische Kaffeemühle geschenkt bekommen: die Baratza Forté BG
Unser Umstieg von der Handmühle auf die elektrische Mühle
Mit dem Einzug der elektrischen Baratza Forté hat sich für uns folgendes verändert:
Mahlgeschwindigkeit: die elektrische Mühle mahlt den Kaffee viel schneller als das mit einer Handmühle möglich ist
Mahleinstellung: die Einstellung der elektrischen Mühle ist unkomplizierter, da es Regler am Display gibt
Mahlwerk: die Baratza Forté BG ist eine elektrische Kaffeemühle mit Scheibenmahlwerk (flat burrs) wohingegen Handmühlen überwiegend über ein Kegelmahlwerk (conical burrs) verfügen
Wir haben unsere Baratza Forté einige Jahre zusammen mit der Comandante genutzt und Kaffeemehl für verschiedene Zubereitungsmethoden mit den verschiedenen Mühlen zubereitet. Zum Beispiel Kaffeemehl für Pour Over mit der Baratza und Kaffeemehl für die Bialetti mit der Comandante.
Nach etwa drei Jahren mit der Baratza und ein wenig mehr Zeit während Corona, überlegten wir, auf eine bessere Kaffeemühle umzusteigen. Der Grund für ein weiteres Upgrade war vor allem die Anpassung des Mahlgrads der Baratza.
Unsere Recherchen haben uns schon damals auf die Weber Workshops gebracht, wir wollten zu diesem Zeitpunkt aber nicht so viel Geld ausgeben. Eine andere Mühle in den Preissegmenten zwischen Baratza und Weber Workshops kam für uns nicht in Frage, da wir nicht genügend Verbesserung für den höheren Preis erkennen konnten.
Deswegen haben wir uns zunächst dafür entschieden, unsere Baratza Forté zu behalten und sie selbst einzustellen. Es stellte sich uns jetzt also die Frage, ob und wie man die Baratza Mühle richtig einstellt (Stichwort Hyper Alignment). Deswegen lasen wir uns durch zahlreiche Forenartikel und Anleitung zum Alignment der Baratza Forté und haben uns nach vielen Monaten der Vorbereitung an diese Herausforderung gewagt.
Das Alignment der Mahlscheiben war tatsächlich weniger schwierig als erwartet und auch der Outcome war überraschend gut! Wir haben allerdings jede Menge Zeit und Geld für spezielles Werkzeug ins Hyper Alignment unserer Baratza gesteckt.
Unser Verständnis für die Zusammensetzung, den Aufbau und die Funktionsweise der Mühle ist dadurch aber auch enorm angewachsen. Am Ende hatten wir nicht nur eine sehr gut eingestellte Kaffeemühle, sondern ganz viel Wissen und Erfahrung im Gepäck.
Und damit ging es weiter, auf unserem Weg zur immer besseren Kaffeemühle. Denn früher oder später stellte sich uns wieder die Frage: wie geht es noch besser? Und was ist das beste, was die Kaffeewelt zu bieten hat?
Die beste Kaffeemühle
Schon vor Jahren wollten wir auf die EG-1 umsteigen, haben uns wegen des hohen Preises aber dagegen entschieden.
Irgendwann haben wir uns doch wieder ernsthaft mit der Frage beschäftigt, welche Kaffee ein merkliches Upgrade für uns darstellen kann. Unsere Antworten (Stand April 2023) sind folgende:
Weber Workshops EG-1
Kafa Tec Monolith Max
Mahlkönig EK 43 (über Titus-Grinding)
Option-O Lagom P100
Ditting 804 Lab Sweetc
Gründe für die EG-1
Wir haben uns aus folgenden Hauptgründen für die Weber Workshops EG-1 entschieden:
Design und Optik
Verfügbarkeit in Deutschland
Einfacher Zugang zu und Tausch der Mahlscheiben
Einfaches Alignment
Einfache Reinigung
Alle von uns erwarteten Punkte haben sich vollends bestätigt. Das Design der Mühle ist nicht nur optisch ansprechend, sondern bis ins kleinste Detail durchdacht. Die wichtigsten Komponenten verfügen über magnetische Halterungen und sind dadurch einfach abnehmbar. Das führt dazu, dass die Mahlkammer einfach zu erreichen ist, was den Ausbau der Mahlscheiben extrem vereinfacht und eine gründliche Reinigung ermöglicht.
Ein Alignment wie bei unserer Vorgängermühle ist nicht mehr notwendig. Die EG-1 kommt (fast) perfekt eingestellt bei dir an. Den einzigen Vorgang, den wir vor der normalen Nutzung der EG-1 durchgeführt haben, ist das Einmahlen der Mahlscheiben (siehe Blogbeitrag Seasoning unserer Weber Workshops EG-1).
Für wen sich die EG-1 eignet
Die einfache Antwort lautet: für alle Specialty Coffee Nerds, die sich im Perfektionismus-Spektrum der Specialty Coffee Community befinden und schon lange von perfekt unimodalem Mahlgut träumen.
Es folgt die etwas längere, realistische Antwort: Die EG-1 eignet sich für alle Home-Baristi oder kleine Specialty-Café Besitzer:innen, die auf höchstem Niveau Pour Over Kaffee (oder modernen Espresso) zubereiten möchten, bereits über viel Know-how und Equipment verfügen und darüber hinaus bereit sind, viel Geld in eine Kaffeemühle zu stecken, deren Genie nur Kaffee-Nerds wirklich wertschätzen können (womit wir wieder bei der bei der ersten Antwort wären…)
Was wir damit sagen wollen: it´s more than a hobby
Die EG-1 und alle vergleichbaren Kaffeemühlen sind die Krönung einer Leidenschaft und irgendwie auch eine Belohnung für den Weg, der hinter einem liegt. Und gleichzeitig ist die EG-1 doch nie das Ende einer Specialty Coffee-Reise, sondern der Anfang für größere oder vielleicht auch ganz andere Kaffee-Projekte.
Wir halten euch auf dem Laufenden, wozu uns die EG-1 inspiriert. Denn eins ist sicher: mit der EG-1 öffnen sich tausende Möglichkeiten und alle Türen der Kaffee-Welt
